Legasthenie

Die Legasthenie ist eine umschriebene Lese-Rechtschreibstörung, bei der typischerweise eine verlangsamte Rechtschreibung und Lesegeschwindigkeit auftritt.

Legasthenie hat nichts mit Lern-Unlust oder gar Intelligenzminderung zu tun. Als Ursachen kommen vielmehr genetische Faktoren in Betracht.

Für die richtige Diagnosefindung ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Lerntherapeuten, Kinder- und Jugendärzten/-psychiatern, HNO-Ärzten, Pädaudiologen, Augenärzten und Orthoptistinnen von großem Nutzen.

Den visuellen Bereich betreffend ist in jedem Falle eine vollständige augenärztliche und orthoptische Untersuchung in der Sehschule notwendig. Ein einfacher Sehtest genügt nicht.

Wir Augenärzte und Orthoptistinnen untersuchen hierbei u. a. auf Hornhautverkrümmung, Störungen der Augenbeweglichkeit, verstecktes Schielen, Sehminderungen und Fehlsichtigkeiten. Hierzu ist meist eine Untersuchung in erweiterter Pupille erforderlich, da nur so eine versteckte Weitsichtigkeit (Hyperopie) sicher diagnostiziert werden kann.

Je nach Ergebnis kann z. B. eine Brille verordnet oder eine Schiel-Therapie eingeleitet werden. In einem ausführlichen Gespräch erläutern wir Ihnen sämtliche Befunde und besprechen die Therapie.

Gern stellen wir Ihnen hierzu weitere Informationen unseres Berufsverbandes der Augenärzte (BVA) und der Orthoptistinnen (BOD) zur Verfügung.

Wichtig zu wissen:

Legasthenie hat nichts mit Amblyopie (Sehschwäche) zu tun. Hierbei handelt es sich um eine Sehminderung eines oder beider Augen, die augenärztlich behandelt wird. Allerdings kann neben einer Legasthenie auch eine Amblyopie bestehen. Dies wird bei der augenärztlichen Untersuchung dann herausgefunden.

Legasthenie hat auch nichts mit "Winkelfehlsichtigkeit" zu tun. Es gibt Versuche im optisch-pädagogischen Bereich, durch bestimmte Brillen oder anderen Methoden eine Legasthenie heilen zu wollen. Wir sehen dies kritisch.